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MMA-Seminar – Wurf- und Bodentechniken

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seminar-roman01Bei dem Angebot von einem meiner „alten“ Trainer, Roman, bei uns ein kleines MMA-Seminar zu machen, konnte ich nicht widerstehen. Schnell waren die Rahmenbedingungen abgemacht. Unbedingt ein paar Würfe, immer gut auch für die Selbstverteidigung. Und auf jeden Fall reichlich Bodenkampf, denn das wurde in letzter Zeit häufig auch von unseren Kempoka nachgefragt. An einem Samstag, denn da haben wir die Möglichkeit, eine schöne kleine Sporthalle ganz für uns zu reservieren. Und so trafen wir uns am letzten Wochenende tatsächlich, um vier Stunden lang mal so richtig auf Tuchfühlung zu gehen.

Roman hat im heimischen Kalletal seine Karriere als Kampfsportler begonnen und zuletzt nicht nur den 2. DAN innegehabt, sondern auch unsere Truppe trainiert. In Paderborn, wohin ihn sein Studium verschlagen hat, hat er mit Mixed Martial Arts angefangen. Und das gleich in einer Spitzentruppe, nämlich den Paderborn Wombats. Bei denen wird das ganze Programm trainiert, von Luta Livre über Grappling bis hin zum Vollkontakt. Roman kennt damit beide Welten, die des klassischen Kampfsports und die des modernen MMA. Ideale Voraussetzungen für eine sinnstiftende Rangelei!

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Witalli geht ran!

Und so traf sich tatsächlich eine bunte Truppe an Kampfkünstlern an einem frühen Samstag morgen, um sich mal so richtig durchknuddeln zu lassen. Neben Kempoka aus dem heimischen Lung Chuan Fa waren auch befreundete Sportler aus Rinteln und Leopoldshöhe dabei. Und Sensei Witalli konnte und wollte sich die Gelegenheit ebenfalls nicht entgehen, seinen kleinen Bruder in Aktion zu erleben, und reiste aus Münster an. Roman selber hatte Alex dabei, ebenfalls ein „alter“ Kempoka aus dem heimischen Kalletal, mittlerweile aber nicht nur Kumpel, sondern auch Trainingspartner von Roman und zugleich Mitbewohner in Paderborn.

Die Aufwärmungen hielt Roman noch recht kurz, ein wenig Stretching, etwas Fallschule, dann ging es los. Drei Würfe, auch neudeutsch „Take downs“, hatte der MMA-Spezialist mitgebracht. Und dann wurde es schweißtreibend. In wechselnden Duos wurde immer wieder geklammert, wurden die Beine gegrapscht und die Füße weggezogen. Schön methodisch aufgebaut, so dass es selbst der größte Schussel verstehen konnte. Roman hatte Techniken ausgewählt, die auch ohne Gi funktionierten, so dass diese „Bodenbringer“ auch in der Selbstverteidigung klappen sollten. Wir werden das nachprüfen!
Gut war die Beschränkung auf eben nur drei Techniken. Viele Seminare sind so überfrachtet mit allem, was die Dozenten so drauf haben, dass einem der Kopf brummt und man am Ende des Tages gar nichts behalten hat. Das war hier nicht der Fall, die Mischung stimmte.

Nach den Würfen japsten die meisten Teilnehmer schon nach Luft, der Schweiß floss in Strömen und die Deos versagten reihenweise. Das Trainer-Duo Roman und Alex hatte das richtige Gespür dafür, kurze Pausen anzusetzen. Aber kaum hatte man wieder etwas Luft, ging es schon weiter. Nach dem Stand kam die Bodenlage dran. Zwei Positionen, die in verschiedenen Winkel durchgespielt wurden, reichten völlig aus, um uns allen körperlich den Rest zu geben. Schon jetzt entwickelten sich natürlich immer wieder Rangeleien und kleine Kämpfe. Die Matten wurden feucht, die Luft darüber schweißnebelgetränkt.

DSC_0006Der letzte Abschnitt war dann eine Runde freier Bodenkampf, also Randori. Jeder konnte mit jedem eine Runde riskieren, gekämpft wurde bis zur Aufgabe durch Abklatschen. Zwar bin ich nicht gerade der schwächste und mit Sicherheit auch kein Leichtgewicht, bringe außerdem ein wenig Erfahrung durch meine bescheidenen Judo-Kenntnisse mit, doch weder gegen Alex noch gegen Roman hatte ich den Hauch einer Chance. Zu groß ist deren technisches Repertoire und ihre Erfahrung, um sich von mir durch die Mangel drehen zu lassen. Und schwächer sind die beiden Profi-Rangler auch nicht geworden in ihrer Paderborner Zeit.

Ein legendäres Seminar, das allerdings nach vier Stunden von nahezu allen Teilnehmern fast nur kriechend verlassen wurde. Die Rückmeldung, die die Teilnehmer meiner Trainingsgruppe mir am Montag gaben, machte mir dann klar, dass ich nicht der Einzige war, der danach eigentlich nur noch eines wollte: flach auf’s Sofa! Aber bitte ohne Hebel, Würger oder Würfe …

 

 

 

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