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Übungsleiter – muss das sein?

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ÜL_Kurs02Es war gar nicht so einfach, den Kompaktkurs des ÜL in Detmold auf die Reihe zu bekommen. Zum Glück bietet der Kreissportbund mittlerweile diese Blockeinheiten an, denn die Alternative wären monatelange Wochenenden gewesen, bei denen man seine notwendigen 90 Zeiteinheiten (a 45 min) zusammenkratzen muss. Da dass mit Job und Family und Sport nun mal überhaupt nicht klappt, also die harte Tour und alles in (fast) einem Rutsch.

Doch warum eigentlich? Schließlich binde ich mir mittlerweile mit ’nem Schwarzgurt meine Jacke zu. Reicht das nicht als Legitimation, um Schüler durch die Halle zu scheuchen? Machen ganz viele andere doch auch nicht.

Stopp! Genau das ist nämlich, meiner Meinung nach, ein fettes Problem vom Kampfsport hierzulande. Es gibt viel zu viele gute Sportler, die sich mit Fug und Recht und viel Einsatz, Geduld und Können ihren Schwarzen Gürtel erworben haben. Doch mit den technischen Fähigkeiten erwirbt der Aktive noch lange kein didaktisches Format, wird eben nicht automatisch zu einem guten Trainer, geschweige denn Lehrer. Neben der Ausstrahlung fehlt häufig das Wissen um Trainingslehre und -pläne, Physiologie und Motivation. „Haben wir immer so gemacht“, „kenn ich gar nicht anders“ oder „das muss so sein, das macht hart“ sind total schwachsinnige Ansätze. Die vor allem eines zeigen: Man hat zwar einen hoffentlich guten Sportler vor sich, aber leider einen ziemlichen Depp in Sachen Sempai oder Sensei. Sprich: Der Gute kann zwar ne Menge Liegestütze und bestimmt ganz tolle Kicks, aber um ein Vorbild in Sachen Kampfkunst zu sein, fehlt ne ganze Menge.

Nun macht ein Übungsleiterkurs aus einer Pfeife keinen Meister. Doch er hilft, um ein hoffentlich besseres Training für die Schüler auf die Beine zu stellen. Und ein wenig über den Tellerrand zu schauen hat noch keinem geschadet. Mir schon lange nicht! 🙂

Und so hab ich versucht, meine Tolpatschigkeit in Sachen Basketball zu verstecken, hab mir die Lunge aus dem Leib gerannt und mich bei simulierten Krabbelspielen für Kinder zum Klopps gemacht.  Acht harte Tage voll mit Sport und Sporthalle, angehenden Lehrern und netten Jungs, die Trainer werden wollen. Für noch mehr vorgeschriebenes Über-den-Tellerrand bin ich bei einer Shotokan-Gruppe in Detmold Zaungast gewesen und bei den Profiboxern von Tosa Inu. Hospitation heißt das hochtrabend. In einem Hochseil-Klettergarten wurde uns „Wagnis-Sport“ näher gebracht, wackelnde Knie inklusive. Nur mit einem muss mir keiner mehr kommen: Einmal Zumba und nie wieder!

Egal – Bina, Uwe und ich haben den Kurs gewuppt. Jetzt fehlt nur noch der Erste-Hilfe-Kurs, den jeder Übungsleiter absolvieren muss, dann bin ich ganz offiziell ein Übungsleiter. Und sicherlich ein wenig besser gewappnet für die Herausforderungen, die auf einen Schwarzgurt zukommen, der eben nicht nur für sich trainiert, sondern auch mal unterrichten will.

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